Wer im Labor arbeitet, kennt es: „never change a running system“. Wenn etwas klappt, bitte nichts ändern. Sonst sind die Ergebnisse nicht mehr vergleichbar – ganz richtig!
In meinen Vorträgen höre ich immer wieder: „Das ist schon richtig, was sie da zeigen, aber so richtig etwas ändern können wir nicht. Die Methoden stehen, wir haben als Analyselabor keine großen Freiheiten und müssen uns an vorgeschriebene Prüfmethoden halten, wir machen schon was geht …“ Auf der anderen Seite ist der Ressourcenverbrauch enorm – ein Laborgebäude braucht 3 – 5-mal soviel Energie wie ein normales Bürogebäude, Freezer und Abzüge benötigen im Schnitt soviel Energie wie ein Einfamilienhaus und eine Studie aus Kalifornien aus dem Jahr 2015 schätzt, dass allein der Verbrauch durch Laborgeräte (ohne Abzüge!) in den Laboren soviel Energie benötigt wie 230.000 Haushalte zusammen – das entspricht von der Einwohnerzahl her einer mittleren Großstadt, wie zum Beispiel Freiburg.
Der Lichtblick: es tut sich gerade eine ganze Menge! Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass es einmal ein Label für umweltfreundliche oder nachhaltige Geräte und Verbrauchsmaterialien gibt? In der Zwischenzeit gibt es zwei, wenn man den „energy star“ für Laborkühlschränke und Freezer aus den USA mitrechnet sogar drei. Und wer sich umschaut, sieht immer mehr „Green Lab“-Gruppen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Genau hier möchte ich mit diesem Blog ansetzen. Ich möchte die Sichtbarkeit des Themas weiter erhöhen, Initiativen zeigen, die bereits heute eine ganze Menge umsetzen und Tipps für den Alltag (weiter)geben. Denn auch kleine Dinge leisten ihren Beitrag.
Und weil nicht allein die Labormitarbeiter:innen zu mehr Nachhaltigkeit beitragen, sondern auch Lösungen aus den Unternehmen gebraucht werden, werde ich immer wieder den ein oder anderen Beitrag einstreuen, wie Nachhaltigkeit in Unternehmen umgesetzt werden kann. Stay tuned …